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    Hinweis in eigener Sache

Über das Archiv für Brauchtumspflege auch Karnevalsmuseum genannt, finden Sie in dieser Homepage, wegen Materialfülle, an nachfolgend aufgeführten Stellen weitere Informationen über den Bensberger Karneval.

A.) Im Ordner: Grosse Bensberger KG im Unterordner > Karnevalsmuseum <. 

B.) Ferner weiter unterhalb im Ordner > Archiv für Brauchtumspflege <

C.) Weitere Informationen im Ordner > Karnevalsmuseum 2 <. über Mittelalterliche
     Fastnacht.

D.) Desweiteren Fotos und Informationen im vorliegenden Ordner
     > Karnevalsmuseum 3 <.

 


            Im Engelbertturm schlummert jecke Geschichte

Bericht in der Bergischen Landeszeitung am 3. Februar 2012 von Redakteur Guido Wagner.
"Dieses Heft beweist, dass es schon im 19. Jahrhundert in Bensberg Karneval gab", sagte Willi Fritzen und präsentierte eine Broschüre: ein Liederbuch der ersten Karnevalsgesellschaft "Gesellschaft Verein". Mit ihrer Gründung am 13. November 1873 beginnt in Bensberg das karnevalistische Zeitalter", hat Fritzen herausgefunden. Der frühere 1. Vorsitzende der "Großen Bensberger" ist seit 1993 Archivar des Karnevalsmuseums, das auf Initiative des früheren Präsidenten Paul Falk 1991 im Engelbertturm des "Alten Schlosses
 zu Bensberg" (heute Rathaus) eröffnet wurde.
Neben Fahnen, Uniformen und Ornate bewahrt Willi Fritzen dort auch zahlreiche Veranstaltungsplakate und Gebrauchsgegenstände aus dem Fastelovend vergangener Jahrzehnte auf. Wahre Schmuckstücke wie der erste Kölner Fastnachtsorden von 1838 findet sich dort ebenso wie die älteste Bensberger Karnevalskappe aus dem Jahre 1904.
Eine Kanzeltreppe verbindet die verschiedenen Turmgeschosse. An den Wänden: Fotos von Karnevalsereignissen längst vergangener Zeiten. So den Karnevalswagen, den die Grube Berzelius 1905 für den Zoch im damals noch vom Bergbau geprägten Bensberg stellte. Ebenfalls zu sehen: ein Foto des Bensberger Karnevalsprinzen Josef Strasser von 1913 - mit Kölner Stadtwappen auf dem Wams. "Das kommt daher, weil die Frau des Sattlermeisters Karl Steinbach (früher auf der Bensberger Hauptstrasse)
 damals Prima Ballerina an der Kölner Oper war, durch diese Verbindung zur Kölner Oper konnten sich die Bensberger  dort Kostüme ausleihen".
Wegen Platzmangel werden im Bensberger Museum in der Hauptsache Bensberger Exponate aufbewahrt, ( aber auch aus Bergisch Gladbach) Ein bisschen Stolz ist man auf dem Bensberger Schlossberg doch, dass der Bensberger Karneval älter ist als das weite Umland. Im Jahre 1904 zog in Bensberg der erste Karnevalszug, in Bergisch Gladbach erst im Jahre 1928.
Und Archivar Willi Fritzen weiß beinahe jedes Exponat und Datum noch mit einer Anekdote zu würzen. so wird Karnevalshistorie zum Erlebnis.

Der obige Text wurde geringfügig geändert, bzw. ergänzt.  

Hier zeigt Archivar Willi 
Fritzen eine Auswahl an 
Plakate und Ornate.  

                  


 Zeichnungen und Erinnerungen an alte Fastnachtsbräuche im Karnevalsmuseum
    Ein Besuch im Archiv für Brauchtumspflege (Karnevalsmuseum) in Bensberg.
Bericht im Kölner Stadtanzeiger am 10. Februar 2012 von Kerstin Hedrich.

Brauchtum wird im Karneval großgeschrieben: Geschieht ein Ereignis dreimal hintereinander, heißt es schnell: "Dat is Brauchtum." Willi Fritzen, Archivar des Bensberger Karnevalsmuseums, hat u.a. Unterlagen über Fastnachtsbräuche im Mittelalter zusammengetragen. "Allerdings gibt es z.Z. nur wenige Anhaltspunkte, wie unsere unmittelbaren Vorfahren Fastelovend gefeiert haben", sagt Fritzen.
Als einigermaßen sicher gilt, dass in unserer Gegend die Fastnacht nur am Karnevalsdienstag gefeiert wurde. Diese Information beruht auf intensive Nachforschungen. Man nannte dieses Brauchtum auch "Heischgang" "Zu Fastnacht zogen Maskierte, meist singend von Haus zu Haus, und von Hof zu Hof, begleiteten ihren Gesang mit "Rummelspötten" und erhielten dafür von den Leuten eine "Belohnung". Dazu sagen sie den Liedvers"Goden Dag, goden Ovend, he kütt der Fastelovend".

Das Einsammeln von Lebensmitteln und Speisen bei den reicheren und besitzenden Bewohnern eines Ortes, ist ein alter Brauch, der ursprünglich den Armen und Notleidenden vorbehalten war. Das "Umgehen zum Heischen" findet sich daher als Fastnachtsbrauch in vielen deutschen Landschaften. Beim Heisch - Umgang wurden gerne Lärmgeräte (sprich: Rummelspötten) verwendet, mit denen man der Bitte um eine Gabe etwas Nachdruck verleihen wollte.   

Die nebenstehende Zeichnung
zeigt Kinder beim Heischgang.
Die Kinder haben gefüllte Taschen
und Beutel bei sich, in den Händen
halten sie zudem hölzerne Gestelle
auf denen Wurst- und Schinkenstücke
aufgespießt sind. "Leider sind diese
alten Fastnachtsbräuche heute in
Vergessenheit geraten", sagt der Archivar.
(Bildarchiv Deutsches Fastnachtsmuseum Kitzingen.)
In Köln war das Eselreiten vor dem Rathaus ein alter Fastnachtsbrauch
Das Eselreiten zu Fastnacht war ein vielbelachtes Gaudium, das lange überliefert wurde und in Köln auf dem Alter Markt oder vor dem Rathaus stattfand. Vor der Ostfassade des Rathauses tummelten sich die Maskierten, und ihre Versuche, sich auf dem Rücken des störrischen Esels zu halten, erzeugte viel Gelächter.  
Fastnachtsbrauch im Süddeutschen (16. - bis 18. Jahrhundert)
Viele Fastnachtsbräuche der Frühzeit sind für die Menschen unserer Tage kaum nachvollziehbar. Dies waren z.B. am Ende des Mittelalters die Spott- und Rügebräuche, die eine Art Volksjustiz gleichkamen.
Man spannte kurzerhand jedes weibliche Wesen vor den Pflug, dass sich nicht durch eine Geldgabe davon freikaufen konnte und führte die Opfer unter allerlei derben Verspottungen durch den Ort.
Pflugziehen ein Fastnachtsbrauch
im Süddeutschen.
Weitere Fastnachtsbräuche erfahren Sie beim Archivar.
Den ürsprüngliche Text über die Fastnachtsbräuche unserer Vorfahren wurde in Absprache geringfügig abgeändert, bzw. ergänzt.   


      Bericht im Kölner Stadtanzeiger vom 17. Februar 2012 von Kerstin Hedrich.  Im nachfolgenden Bericht wird über den Werdegang und Geschichte der Narrenkappe berichtet.  
 Jecker Modeklassiker hat mittelalterliches Vorbild
Was dem König seine Krone, ist dem Karnevalisten seine Mütze: An der Karnevalsmütze sind die Narren leicht zu erkennen. Seit knapp 200 Jahren werden Karnevalsmützen getragen. Als Vorbild für die ersten Narrenkappen diente die mittelalterliche Gugel, eine kapuzenartige Mütze, die um 1500 sehr in Mode kam.
Die Kopfbedeckung mit der heute die Karnevalisten gut behütet durch die fünfte Jahreszeit kommen, entwickelte sich erst mit der Kölner Karnevalsreform . Ausgerechnet einem preußischen Generalmajor kam 1827 anläßlich einer Sitzung des Festordnenden Komitees dabei der glücklische Einfall bzw. brachte den Vorschlag ein, "als Unterscheidungszeichen der Eingeweihten ein kleines butes Käppchen während der Versammlungen zu tragen,
um diejenigen, die unberufen eindringen, abweisen zu können".
Die Kölner waren von dieser Idee begeistert und führten eine nach oben spitz zulaufende, mit Zipfeln und unterschiedlichen Farben besetzte Kappe ein, die zum Vorbild von abertausenden Komiteemützen wurde.
 
Neumitglieder wurden damals mit folgendem Widmungsspruch aufgenommen. Der Widmungsspruch lautete: 
 
                 "Empfanget die Kappe beim Klang der Lieder,
                  stolz wird sie euch kleiden, stolz wird sie euch steh`n!
                  Und seht ihr so manchen auch ohne sie geh`n,
                  so denket, er trägt sie wie alle die Brüder,
                  doch können nur Augen des Geistes sie seh`n"


Die ersten Kopfbedeckungen sollen nach alten Überlieferungen noch aus Papier gefertigt worden sein und wurden traditionell am Aschermitwoch verbrannt.
Um 1840 wurde im "Carnevals-Almanach" als Produkt der Session eine schöne, dreischellige, dreischnabelige vierfarbige Kappe angepriesen, die bereits aus festem Stoff gefertigt und damit zum Verbrennen zu schade und zu teuer war.


Im Bensberger Karnevalsmuseum können Besucher eine Vielzahl unterschiedlicher Narrenkappen bestaunen. Eines der ältesten Exemplare, die hier für die Nachwelt aufbewahrt werden, ist eine Narrenkappe der früheren KG Hinterpommern von 1904.
"So eine Mütze gibt es heute nicht mehr"",
sagt Willi Fritzen, Archivar und Begründer des Karnevalsmuseums, und holt das guterhaltene Stück aus der Vitrine. Die Narrenkappe ähnelt in ihrer Form einem Hahnenkamm.
Zickzackförmig laufen drei Spitzen nach oben hin aus. Die bunte Kappe ist aus festem Stoff in Weiß, Rot, Gelb und Grün gefertigt. Fächerförmige Applikationen und eine grün- gelbe Stoffblüte unterstreichen den närrischen Charakter der Kopfbedeckung. Die obere Spitze krönt ein rot-weißer Wollbömmel, an den Applikationen sind kleine Messingglöckchen angenäht.
Solche Glöckchen sind heute kaum noch an karnevalistischen Kopfbedeckungen zu finden, dafür sind die heutigen Modelle vielfach mit funkelnden Strasssteinen und aufwendigen Stickereien verziert. Verzichtet der organisierte Karnevalist bei Auftritten schon mal auf seine Uniform, so wird er jedoch immer seine Mütze als Zeichen der Zugehörigkeit zu seiner Gesellschaft tragen.
Und somit hat das Motto des preußischen Generalmajors auch nach fast 200 Jahren noch immer Bestand.
(Der Text wurde noch an einigen Stellen erweitert.)
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Verehrter Betrachter dieser Homepage: Von Zeit zur Zeit wird in unserem Karnevalsmuseum durch Bestandserweiterung etc. auch mal das eine oder anderer Teil umdekoriert, bzw. Ausstellungsstücke werden etwas mehr in den Vordergrund gerückt. Die hier gezeigten Bilder enstanden im Februar 2013.
Für Ortsfremde hier einen Hinweis: Auf dem hier gezeigten Bild erkennt man auf der Grundfläche der einstigen Burg Bensberg das heutige Rathaus Bensberg. Der linke Turm (im Vordergrund) ist der Engelbertturm, das im Innern das Bensberger Karnevalsmuseum beherbergt. Besichtigungen mit fachkundiger Führung durch die Bestände des Museums sind in Absprache mit dem Archivar unter der Ruf. Nr. 02204 / 71177 möglich.
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